Studentenfutter im Sauschdall

... Dann schon lieber "The Blech", sehen und ... Brechend voll war es im Sauschdall, als die weltgereisten Musiker die Bühne betraten und sich als Quintett präsentierten. Der Volz und sein Ur-Partner Hubl Greiner hatten Herrn HBW, die Posaunistin Shirley Hofman und die brasilianische Bassistin Sandra Continho mitgebracht, um das Wort Innovation mit neuem Glanz zu bestücken.

Rupert Volz, verkannter Operettenstar und Schrilltrompeter, hat mit der Kanadierin Shirley die optimale Partnerin. Sie verstanden sich als Gesangsduett oder präziser Bläsersatz gleichermaßen prächtig. Wie immer sorgte Hubl Greiner für einen rhythmischen Unterbau aus Live-Drums und Sequenzern, für den andere Bands drei spezielle Techniker beschäftigen. Optimal ins Bild paßte auch HB-W, der nicht nur Violine und Keyboards spielt, sondern auch locker als Nosferatus Sohn durchgeht. Die Basserin bewältigte das Programm sitzend, was der Musik nicht anzumerken war.

"The Blech" sind nicht mehr nur gut. Sie sind eine perfekte Liveband. High Speed Chansons, furiose Jahrmarkt-Melodien, die von FreeJazz-Improvisationen verschandelt wurden, Wiener Schrammeln oder Rocktamtam.

Die Musik von "The Blech" ist das Spiegelbild einer schnellebigen Zeit und die deutsche Antwort auf Magma oder Tom Waits. "The River is full of champagne" und die "Einsame Träne" wurden zu den abschließenden Höhepunkten eines Konzerts, dem erst bessere folgen müssen.

U. Eberl 1991

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